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Ammenbrut mit Zwerghühnern

Die Halter von Rebhühnern, Wachteln oder Fasanen kennen das Problem das die Tiere im Frühjahr zwar Eier legen, diese jedoch nicht bebrüten. Als Züchter hat man nun die Möglichkeit die Eier mit einem Motorbrüter oder einem Flächenbrüter zu bebrüten, doch neben der Kunstbrut ist auch die Ammenbrut eine gute Option.

Ammenbrut mit Chabo-Hühnern

Chabo Hühner eignen sich bestens als Ammen, da sie sehr zuverlässig und regelmäßig brüten.

Was ist eine Ammenbrut?

Bei der Ammenbrut verwendet man eine brütende Zwerghenne um artfremde Eier zu bebrüten. Beispielsweise eignen sich Zwerghühnerrassen wie Hühner der Rasse Chabo hervorragend um die Eier von Rebhühnern, Wachteln oder Fasanen zu bebrüten.

Hat man eine brutwillige Henne ausgemacht und diese erfolgreich in den Brutstall umquartiert, dann kann man deren Eier durch die Eier ersetzen, die bebrütet werden sollen. In der Regel wird die Zwerghenne die neuen Bruteier sofort annehmen und sich um die Eier kümmern. Selbst wenn die Eier etwas kleiner sind, gefleckt sind (Wachteleier) oder eine dunklelgrüne Farbe haben (Rebhühner) sollte es keine Schwierigkeiten geben.

Ablauf einer Ammenbrut

Der Ablauf einer Ammenbrut unterscheidet sich nur minimal zur gewöhnlichen Naturbrut. Ein spannender Moment ist es immer wieder, wenn man die eigenen Eier der Henne durch die zu bebrütenden Eier austauscht. Ist dies geschafft, dann wird die Henne die fremden Eier bebrüten und die Küken führen und beschützen.

Kritische Aspekte der Ammenbrut

Bei der Auswahl einer Hühnerrasse zur Brut sollte man nicht zu große Hühnerrassen auswählen. Wenn man beispielsweise Rebhühnereier ausbrüten möchte kann man sich leicht vorstellen das eine große Brahmahenne damit Schwierigkeiten haben würde. Zum einen ist der Größenunterschied der Eier so beträchtlich, das die Henne die Rebhühnereier nicht als Eier wahrnimmt und die Brut abbricht. Aber auch nach dem Schlupf der Küken hat eine große Henne Schwierigkeiten die winzigen Küken zu führen.

Ein weiterer Aspekt ist die Prägung bei den Küken. Spätestens nach dem Film „Amy und die Wildgänse“ ist deutlich das in den ersten Tagen nach dem Schlupf der Küken die Prägung, also die Anerkennung der Mutter stattfindet. Die Küken denken also das sie der selben Rasse angehören wie die Mutter. In der Regel verliert sich die Prägung ab einem gewissen alter wieder. Es gibt jedoch Beispiele bei denen erwachsene Goldfasanenhähne, die von einer Zwerghühnerhenne ausgebrütet wurden, dies als eigene Rasse anerkannt hatten. Dies geht teilweise soweit das die Hähne dann nicht die Goldfasanenhennen, sondern die Zwerghühnerhennen anbalzen und treten.

Ammenhühner halten

Größere Ziergeflügelzüchter, die regelmäßig auf die Ammenbrut durch Zwerghühner angewiesen sind halten sich speziell für diesen Zweck eine kleine Gruppe Zwerghühner. Speziell die Hühnerrasse Chabo hat sich dabei sehr bewährt. Hühner dieser Rasse brüten fast ausnahmslos 2-3 mal im Jahr. Zudem führen sie die Küken mit eines solchen Sorgfalt, das diese Hühnerrasse für diesen Zweck optimal ist.

Man sollte jedoch beachten das die mehrfache Brut für die Hühner eine hohe körperliche Belastung ist. Daher sollte man nicht mehr als zwei Bruten pro Jahr pro Henne durchführen und den Hühnern bestes Futter und eine optimale Pflege zu Teil werden lassen.