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Die natürliche Brut

Auch wenn die Naturbrut durch die Henne fast in Vergessenheit geraten ist und durch die künstliche Brut durch die Brutmaschine fast vollkommen verdrängt wurde, ist und bleibt sie eine Erfahrung die jeder Geflügelzüchter machen sollte.

Wenn man beobachten kann wie sorgsam die Henne ihre Küken führt, ihnen die Leckerbissen zeigt und sie vor Gefahren beschützt, kann man sich schwer vorstellen, das die Aufzucht unter Kunstlicht – nach der Brut in einem Motorbrüter – die selben Voraussetzungen schafft.

Nicht nur deshalb ist es das Ziel viele Hühnerhalter ihre Nachzucht nur durch Naturbrut sicher zu stellen.

Eine erfolgreiche Naturbrut durch die Henne

Eine brutwillige Henne erkennen

Unerfahrenen Hühnerhaltern fällt es oft schwer eine brutwillige Henne zu erkennen. Doch mit etwas Erfahrung kann man dies an mehreren Anzeichen ablesen:

  • Das deutlichste Zeichen für eine anstehende Brut ist es wenn die Henne das Legenest nicht mehr verlässt. Auch nach Einbruch der Dunkelheit sitzt die Henne immer noch im Legenest.
  • Auch die Art Körperhaltung unterscheidet sich bei einer brütenden Henne deutlich von einem Huhn, dass das Legenest aufsucht um ein Ei zu legen. Eine brütende Henne sitzt nicht aufrecht, sondern dicht an den Boden gedrängt, mit leicht gestreckten Flügeln auf den Eiern. Eine solche Henne rollt die Eier um sich herum unter sich und wärmt diese. Nach einigen Tagen kann man auch am Bauch der Henne eine federfreie Stelle erkennen, die ein absolut sicheres Zeichen für eine anstehende Brut ist.
  • Doch auch an den Lauten, die die brütende Henne von sich gibt erkennt man die Brutlust deutlich. Wenn man die Henne berührt, dann kann man kurze und leise bok-bot-bok-bok Laute vernehmen.
    All diese Anzeichen helfen eine brütende Henne zu erkennen.

Ablauf und Unterstützung durch den Halter

Hat man das Glück eine brütende Henne zu besitzen, so sollte man diese so lange bei den anderen Hennen lassen bis sie sicher auf den Eiern im Legenest sitzen bleibt. Meist ist dies nach zwei bis drei Tagen der Fall.

Nun kann man den Brutstall, einen abgetrennten kleineren Stall, vorbereiten. Notfalls kann auch ein größerer Kaninchenstall als Brutstall verwendet werden. In diesem Stall bereitet man in einer Ecke ein Brutnest vor, das mit Stroh gepolstert wird. In dieses Brutnest legt man dann 4-5 gewöhnliche Hühnereier, die dann später durch die Bruteier ersetzt werden. Weiter stellt man noch eine Geflügeltränke und ein Futtersilo in den Brutstall.

Ist der Brutstall vorbereitet und die Henne sitzt sicher im Legenest, dann kann man diese in den Brutstall umsetzen. Dafür haben sich die Abendstunden bewährt. Anfangs kann man den Brutstall noch leicht abdunkeln, das führt meist dazu das die Henne sich schneller in das neue Brutnest setzt und ihr neues Heim annimmt. Nach einigen Minuten sollte sich die Henne, nachdem sie den neuen Stall erkundet hat, auf die Eier in das Brutnest setzen.

Wenn die Henne nun einige Stunden sicher auf den Eiern sitzt, und auch das Nest nicht verlässt wenn man den Brutstall öffnet, kann man die Eier durch die eigentlichen Bruteier austauschen. Hat man diesen Schritt geschafft, dann kann man der Henne Ruhe gönnen und zukünftig nur noch täglich das Wasser austauschen, Futter nachfüllen und den Kot entfernen.

Anzahl der Bruteier unter der Henne

Wieviele Hühnereier man der brütenden Henne anvertraut ist immer eine diskutierte Frage. Sicher möchte man keinen Platz verschenken und möglichst viele Küken bekommen. Doch wenn man nur ein oder zwei Eier zuviel verwendet, dann können die Eier nach und nach auskühlen und dadurch die gesamte Brut zerstört werden.

Auch wenn meist 8-12 Eier empfohlen werden gibt es einen einfachen Trick, wie man die „Kapazität“ der Henne ermitteln kann. Dazu gibt man der Henne ein Ei nach dem anderen so lange bis die Eier nicht mehr vollständig von der Henne verdeckt werden und noch ein Stück Eischale zu sehen ist. Dann entfernt man wieder ein Ei.

Brütet die Henne im zeitigen Frühjahr bei kälteren Temperaturen sollte man ein weitere Brutei entfernen.

Durch dieses Verfahren kann man der Henne die optimale Anzahl an Hühnereiern anvertrauen.

Küken aus Naturbrut

Nach der Naturbrut – Schlupf und die ersten Tage

Bereits am 20. Bruttag kann man die Küken bereits piepsen hören. Anfangs noch in den Eiern, dann auch bald schon aus den Eiern geschlüpft. Nun sollte man noch 1-2 Tage abwarten bis die Küken vollständig geschlüpft und getrocknet sind. Nun kann man den Brutstall vollständig reinigen. Mit anderen Worten: Das gesamte Nest und die Einstreu entfernen und durch neue Einstreu ersetzten.

Auch Kükenfutter und eine flache Tränke, in der die Küken nicht ertrinken können, kann man nun anbieten.