Die Bruteier – Sammeln, Auswahl und Lagerung
Für jeden Hühnerhalter, sei es nun der ambitionierte Züchter oder der Hobbyhalter, stellt sich irgendwann die Frage der Nachzucht. Die Gründe dafür können vielfälig sein. Soll die Hühnerschar vergrößert werden, sollen Jungtiere hinzukommen um die Legeleistung zu stabilisieren oder ist der Verkauf der Jungtiere geplant.
Unabhängig davon welche Gründe vorliegen und ob eine Kustbrut oder eine Naturbrut angestrebt wird, die Nachzucht wird nur gelingen wenn hochwertige Bruteier vorhanden sind. Daher wird im Folgenden das Sammeln, die Selektion und die Lagerung der Bruteier beleuchtet.
Grundlage für hochwertige Bruteier – Der Zuchtstamm
Durch die Bruteier werden die Erbanlagen der Elterntiere an die Nachkommen weitergegeben, sie bilden daher bereits den Grundstein für gesunde und vitale Nachkommen mit den idealen Eigenschaften. Deshalb entscheidet die Zusammenstellung des Zuchtstammes, von dem die Bruteier gesammelt werden, in einer besonderen Weise über die Qualität der Bruteier und damit der Nachzucht.
Als Elterntiere sollte man daher die besten Hühner auswählen. Welche dies sind hängt von den Zielen des Halters ab:
- Für den Züchter stehen optimale Proportionen, eine edle Zeichnung und ein Musterkamm im Vordergrund.
- Für den privaten Hobbyhalter sind vitale Hennen mit einer guten Legeleistung eine gute Wahl.
Hat man die besten 4-6 Hühner und einen stolzen Hahn ausgewählt und die Gruppe in einen separaten Hühnerstall umquartiert, dann sollte man 3-4 Wochen warten bis sich die Gruppe aneinander gewöhnt hat. Speziell bei bisher unterlegenen Hähnen kann es einige Wochen dahern bis sie und die Hühner begriffen haben das die nun der Herr der Herde sind.
Erst nach dieser Zeit ist mit einer hohen Befruchtungsrate der Eier zu rechnen. Dann kann man mit dem Sammeln der Bruteier beginnen.
Auswahl von Bruteiern – Nicht jedes Hühnerei ist ein Brutei
Hat man nach einigen Tagen eine stattliche Anzahl an Hühnereiern gesammelt kann man sich an die Auswahl der Bruteier machen, denn nicht jedes Hühnerei ist auch ein Brutei. Nur die besten Hühnereier werden zu Bruteiern und sollten für die Brut verwendet werden. Aber was sind nun die besten Hühnereier?
- Im ersten Schritt sollte man alle Hühnereier entfernen, die Beschädigungen wie Dellen oder Risse haben. Über einer Schierlampe kann man auch kleinste Haarrisse in den Eier erkennen.
- Im Nächsten Schritt sollte man alle Eier entfernen, die Verschmutzungen haben. Leider kann man die Verschmutzungen nicht einfach abwaschen, da dadurch euch die biologische Schutzschicht von den Eiern entfernt wird. Werden gewaschene Bruteier verwendet, dann können Bakterien in das Eiinnere gelangen und sich dort vermehren. Schnell können diese Bakterien dann auf die anderen Eier übergreifen und die ganze Brut zerstören. Daher sollte man alle Eier entfernen, die Verschmutzungen aufweisen, auch wenn dies oft schwer fällt.
- Im letzten Schritt sollte die Eiform und das Eigewicht betrachtet werden. Nur Hühnereier mit einer gewöhnlichen Eiform – Keine besonders spitzen oder runden Eier – sind als Bruteier geeignet. Auch besonders große oder sehr kleine Eier sind als Bruteier nicht geeignet. Hier kann das Bruteimindestgewicht der jeweiligen Hühnerrasse herangezogen werden. Eier, deren Gewicht unter dem Bruteimindestgewicht oder sehr weit darüber liegt eignen sich nicht als Eier zur Brut.
Lagerung der Bruteier
Ob man nun eine künstliche Brut mit einem Brutautomat oder eine natürliche Brut mit einer Henne durchführen möchte, es müssen immer Eier über einige Tage gesammelt und gelagert werden.
Die Bruteier sollten in bei der Lagerung in einem kühlerem Raum mit 10 bis 12 Grad und mittlerer Luftfeuchte gelagert werden. Dabei soll eine Lagerdauer von 8 Tagen nicht überschritten werden, da dies die Schlupfrate deutlich verringert.
Bruteier Wenden
Während der Lagerung müssen die Bruteier mehrmals täglich gewendet werden. Dies kann man einfach durchführen indem man die Hühnereier in 10er Eikartons verpackt und diese 2-3 mal täglich von der einen Längsseite auf die andere dreht.